Martin Kistner, 18.03.2013 09:03 Uhr Schwazwälder Bote

Drangvolle Enge herrschte am Sonntagnachmittag in der Ebinger Fußgängerzone.Foto: Kistner
Albstadt-Ebingen - Der Nieselregen setzte um 17 Uhr ein – aber da stand die Bilanz des HGV-Vorsitzenden Wolfgang Gross schon. Eine positive Bilanz: Trockenes Wetter, kalt, aber nicht zu kalt zu Einkaufen – die Einzelhändler waren mit dem verkaufsoffenen Sonntag zufrieden.
Auch in der Unteren Vorstadt – "unserem Sorgengkind" – seien die Geschäftsleute zufrieden mit dem Publikumsandrang gewesen, berichtet Gross. Nein, der Standardverdacht, dass zwar interessiert geschaut, aber nicht gekauft worden sei, sehr fehl am Platz: "Ich habe eine Menge Einkaufstüten gesehen – was drin war, weiß ich natürlich auch nicht."
Gerade in punkto Wetter stimmen die Interessen nicht immer überein – während Wolfgang Gross gar nicht unglücklich darüber ist, dass es für ausgedehnte Albspaziergänge am Sonntag noch zu kalt war, hätten sich die fahrenden Händler, allen voran die Marktschreier von der Waterkant, über zehn Grad mehr ganz bestimmt nicht beschwert. Die Bierleitungen des Fischmarkt-Ausschanks froren in der Nacht zum Samstag ein und mussten am Morgen erst wieder gängig gemacht werden. Wolfgang Gross fühlte mit – andererseits ist März nun einmal März, und was das in Albstadt bedeuten kann, weiß man. Schade, kommentierte ein Bratwurstverkäufer: "Gute Stadt, sie hätten hier besseres Wetter verdient. In zwei Wochen sind wir im Saarland; da gefällt es mir nicht halb so gut. Aber ich seh’ es kommen, das Wetter wird super sein."
Dabei steht der Wurstverkäufer wenigstens nah am Grill. Käse-Rudi, Schokolade-Ulli und Nudel-Kiri mussten dagegen sehen, wie sie sich warmhielten. Sie begegneten der Kälte wie gehabt mit viel lautstarker und hektischer Aktivität, und wie immer beharkten Aal-Hinnerk und Wurst-Herby, die sich einen Wagen teilen müssen, sich mit den Gemeinheiten, die auch die Albstädter inzwischen recht gut kennen – "Schweinemörder!" wütete Hinnerk. Der Wurstverkäufer nebenan ist zwar nicht mehr der Herby von einst, aber der gegenseitigen Antipathie hat das kein bisschen geschadet.
Und die Zuneigung zu Albstadt? Ist ungebrochen, wie Wolfgang Gross weiß. Er habe bereits die Zusage für nächstes Jahr sicher. "Der Fischmarkt kommt wieder."